Anfang April fand unser Managementseminar statt – eine Veranstaltung, die Landwirten nicht nur wertvolle fachliche Impulse bot, sondern auch Gelegenheit zum Netzwerken und Gedankenaustausch ermöglichte. Der erste Veranstaltungstag im Seetelhotel „Pommerscher Hof“ in Heringsdorf stand im Zeichen hochkarätiger Vorträge renommierter Experten.

Den Auftakt machte Prof. Dr. Dr. habil. Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München. Er hielt einen beeindruckenden Vortrag über die effiziente Nutzung der vorhandenen Grundbiomasse im Kontext von Klimawandel und Bevölkerungswachstum. Unter dem Motto „Teller zum Trog“ erläuterte er wissenschaftlich fundiert, wie Biomasse optimal genutzt und Nahrungskonkurrenz minimiert werden kann.

Der bekannte NDR-Meteorologe Stefan Kreibohm ergänzte den Vortragsreigen mit spannenden Einblicken in die Welt des Wetters. Die Teilnehmer, für deren Arbeit Wetterbedingungen eine zentrale Rolle spielen, verfolgten gebannt seine Erläuterungen zu klimatischen Entwicklungen und Wetterphänomenen. Zudem räumte Kreibohm mit einigen populären Wetter-Mythen auf.

Zwischen den Vorträgen bot sich eine willkommene Verschnaufpause in der bekannten Strandbar Alex am Heringsdorfer Strand. Hier konnten sich die Teilnehmer in lockerer Atmosphäre bei Fischbrötchen und kühlen Getränken austauschen.

Prof. Christa Kühn, Präsidentin des Friedrich-Loeffler-Instituts, beeindruckte die Teilnehmer nicht nur als erste Frau in ihrem Amt, sondern vor allem durch ihre sachliche und besonnene Art. Sie informierte umfassend über die aktuelle Situation zur Maul- und Klauenseuche sowie zur Blauzungenkrankheit und zeigte mögliche Präventionsstrategien auf. Die Landwirte nutzten die Gelegenheit, die hochkarätige Expertin um Rat zu fragen.

Lebensmittelchemiker und Autor Udo Pollmer sorgte mit seinem provokanten Vortrag über alternative Ernährungsformen für polarisierende Diskussionen. Seine humorvolle Art brachte die Landwirte zum Schmunzeln – eine perfekte Überleitung zum gemeinsamen Abendessen, insbesondere da sein Vortrag sich mit der Thematik von Insekten als Lebensmittel beschäftigte.

Am Abend sorgte die legendäre Podiumsdiskussion, moderiert von Peter Sanftleben, für einen lebendigen Abschluss des ersten Seminartags. Mit humorvollen und provokanten Statements forderte er die Referenten heraus und leitete den Übergang zu einem entspannten Abend ein.

Am zweiten Veranstaltungstag stand der Besuch des deutschlandweit bekannten Milchviehbetriebes Rinderzucht Augustin KG in Kemnitz auf dem Programm. Dieser herausragende Zuchtbetrieb ist nicht nur für seine exzellenten Tiere, sondern auch für seine starke Öffentlichkeitsarbeit und sein vorbildliches Betriebsmanagement bekannt. Seit 1992 führt Familie Augustin den Betrieb nahe Greifswald und gewährte den Teilnehmern tiefe Einblicke in ihre Betriebsabläufe.

Kristina Augustin, Geschäftsführerin des Betriebes, stellte umfassend die Kälber- und Jungrinderaufzucht, die Gesundheitsüberwachung sowie die Brunstbeobachtung vor. Eine weitere Station widmete sich dem Acker- und Maisanbau. Klaus-Dieter Augustin präsentierte stolz einige seiner Spitzenkühe und erläuterte die Zucht- und Managementphilosophie des Betriebes. Mit über 90 Kühen, die die 100.000-Liter-Marke überschritten haben, zahlreichen Schauerfolgen und regelmäßigen Auszeichnungen zählt die Rinderzucht Augustin KG zu den Vorzeigebetrieben des Landes.

Der Seniorchef beeindruckt mit seinem Engagement für die Aufklärung der Bevölkerung über moderne Landwirtschaft. Unter anderem veranstaltet die Familie zweimal im Jahr einen Hoftag und im Sommer bietet Klaus-Dieter Augustin zusätzlich Treffen im Stall unter dem Motto „Frag den Bauern“ an, um die Bevölkerung für die Landwirtschaft zu sensibilisieren.

Die Teilnehmer verließen den Betrieb voller positiver Eindrücke – auch wenn Meteorologe Stefan Kreibohm keine baldige Regenprognose stellen konnte. Die Fülle an Informationen und Eindrücken und zusätzlich die aktuell auskömmlichen Milch- und Fleischpreise sorgten dennoch für zufriedene Gesichter.

Die RinderAllianz bedankt sich herzlich bei der Familie Augustin für ihre Gastfreundschaft und Offenheit und wünscht ihr weiterhin viel Erfolg.

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