Am 27. und 28. März wurde die traditionsreiche Zuchtviehhalle Bismark erneut zur lebendigen Bühne für Fleischrindzucht auf Spitzenniveau: Zur sechsten Auflage der Verbandsschau „FleischrindVision“ präsentierten sich 130 Tiere aus elf Rassen – ein beeindruckendes Panorama genetischer Vielfalt, leidenschaftlicher Züchterarbeit und starker Gemeinschaft.
Züchterstolz, Miteinander und familiäre Atmosphäre
Was die FleischrindVision 2025 besonders auszeichnete, war weit mehr als die hohe Qualität im Ring – es war die Atmosphäre. Fachlicher Austausch auf Augenhöhe, gegenseitige Unterstützung zwischen den Beschickern und das Engagement vieler Helfer hinter den Kulissen prägten das Geschehen. Spürbar war die familiäre Stimmung, in der Zuchtarbeit mit Herzblut, Stolz und Gemeinschaftsgeist gelebt wurde – ein Fundament, das den Erfolg dieser Schau erst möglich machte.
Rassenvielfalt und Qualität im Schauring
Den größten Rasseblock stellten traditionell die Fleckvieh-Simmental-Züchter. Aber auch Angus, Charolais, Dexter, Galloway, Highland Cattle, Limousin, Rotes Höhenvieh, Uckermärker, Vogesenrind und Welsh Black sorgten für einen vielfältigen Schauring. Als Preisrichter agierten Anne Menrath (Bundesverband Rind und Schwein) und Dr. Walter Reulecke (Verband Schleswig-Holsteiner Fleischrindzüchter), die mit fundiertem Blick und nachvollziehbaren Begründungen die Tiere rangierten – und sich mehrfach anerkennend zur außergewöhnlich hohen Leistungsdichte und den engen Entscheidungen äußerten.
Championwahl: Ein Wiedersehen mit Sandy
Höhepunkt der Schau war die rasseübergreifende Championwahl – und sie brachte ein bekanntes Gesicht an die Spitze: Sandy PP (# 85, Fleckvieh-Simmental, V: Gabriel) von der Kopecki GbR (Rochau) überzeugte mit enormer Präsenz und Entwicklung, ausgeprägter Bemuskelung und einem hervorragend entwickelten Bullenkalb von Las Vegas. Damit wiederholte sie ihren Triumph von 2022 – damals noch als Färse – und schrieb Schaugeschichte.
Die Titelträger der Schau im Überblick
Die besten Tiere in den einzelnen Kategorien waren:
- Bester Bulle der Schau: # 78 AR Rock (Fleckvieh-Simmental, V: NSI Rosenstar), Werner Arndt & Sohn GbR, Bottmersdorf,
Reservesieger: # 126 Douglas 1st (Highland Cattle, V: Douglas 1. vom Lehstener Moor), Marco Paetau, Solpke,
- Beste Kuh der intensiven Rassen: # 85 Sandy PP (s.o.)
Reservesiegerin: # 138 Emira PP (Limousin, V: Viper), Wolfgang Schulz, Wollenrade,
- Beste Kuh der extensiven Rassen: # 158 Elise (Welsh Black, V: Benji), LWB Jörg Schröter, Tilleda,
Reservesiegerin: # 117 Solea vom Freigut Garsena (Galloway, V: Rubio), Karl-Friedrich Schöning, Garsena,
- Beste Färse der intensiven Rassen: # 52 STW Miss Peppe (Angus, V: Boss Hogg), Steffen Stickel, Winkel,
Reservesiegerin: # 103 Hilde Pp (Fleckvieh-Simmental, V: Buddy), Ingo Dettmann, Eichstedt,
- Beste Färse der extensiven Rassen: # 162 Bonny (Welsh Black, V: RM Radetzky), LWB Ralf Müller, Bobbin,
Reservesiegerin: # 156 Isolde vom Freigut Garsena (Vogesenrind, V: Panda), Karl-Friedrich Schöning, Garsena.
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Lebensleistung im Fokus – starke „alte Damen“
Mit der erstmals ausgetragenen Klasse für Kühe ab der achten Kalbung rückte die FleischrindVision bewusst die Aspekte Langlebigkeit, Fruchtbarkeit und Funktionalität in den Vordergrund. Die Siegerkuh dieser Kategorie, Naomi Pp (# 80, Fleckvieh-Simmental, V: Speed) von Torsten Nagel (Wahrburg) punktete mit elf Kalbungen, einer hervorragenden Zwischenkalbezeit von 360 Tagen und vitaler Ausstrahlung im stolzen Alter von zwölfeinhalb Jahren. Helene (# 66, Dexter, V: Dannyboy) von Marco Projahn (Schrampe) überzeugte als Reservesiegerin mit rassetypischer Erscheinung und einem 10 Monate alten, gut entwickelten Bullenkalb bei Fuß – ein stimmiges Bild züchterischer Beständigkeit.
Familiensammlungen zeigen züchterische Handschrift
Auch der Wettbewerb der Familiensammlungen spiegelte züchterische Ambition und Vision wider. Fünf Betriebe präsentierten ihre Nachzuchten bzw. Kuhlinien. Den Sieg errang Ingo Dettmann (Eichstedt) mit einer überzeugenden Nachzucht des Bullen Buddy (Fleckvieh-Simmental, V: KKB Bjarne). Den Reservesieg holte sich die Kuhfamilie „Kitty“ (Fleckvieh-Simmental, V: Curaheen Drifter) von Christian Bunde (Drewitz), die mit Mutter Kitty, Tochter Bambi und Enkeltochter T-MonChèri drei Generationen züchterischer Kontinuität eindrucksvoll vereinte.
Nachwuchs im Rampenlicht
Der Vorführwettbewerb der Jungzüchter brachte die Zukunft der Fleischrinderzucht in den Ring: 28 Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 24 Jahren zeigten ihr Können – mit Freude, Leidenschaft und beeindruckender Sicherheit im Umgang mit den Tieren. Preisrichter Hannes Wehde (Niedersachsen) war beeindruckt vom hohen Niveau aller Teilnehmer.
Bei den 3- bis 14-Jährigen siegte Stacy Bunde mit einem Fleckvieh-Rind vom elterlichen Betrieb Bundes-Mühle, gefolgt von Tom Nipp mit einem Galloway-Rind. In der Altersgruppe 15 bis 24 Jahre gewann Romy Ernst (Fleckvieh-Simmental, AP Lindstedt) vor Anna Sophie Neitzel (AG Jeetzequelle, Immekath).
Im Ü25-Wettbewerb der „Oldies“ setzte sich Michael Kersten (Rochau) mit einer Limousin-Färse durch, gefolgt von Matthias Neitzel (Immekath) mit einer Uckermärker-Färse.
Kreative Köpfe beim Team-Wettbewerb
Auch im Team-Wettbewerb zeigten die Jungzüchter nicht nur Tierliebe und Können, sondern auch Fantasie: Selbstgewählte Mottos, Kostüme und Präsentationen sorgten für Stimmung im Ring. Das Team „Minions“ (Mia Elice Bade, Romy Ernst, Lucy Müller) holte sich knapp den Sieg vor dem Team „Walpurgis“ (Jamie und William Thielecke), das eine Hexenszene aus dem Harz humorvoll in Szene setzte.
Überregionale Aufmerksamkeit und politische Präsenz
Mit Dr. Andreas Tyrpe (MWTLF Sachsen-Anhalt) und Pauline Rudowski (ALFF) zeigten sich auch Vertreter aus Politik und Verwaltung interessiert am Branchengeschehen. Gäste aus anderen Regionen Deutschlands sowie aus Tschechien unterstrichen zudem die überregionale Bedeutung der FleischrindVision.
Ein großes Dankeschön – und Vorfreude auf die 7. FleischrindVision
Das Team der RinderAllianz bedankt sich herzlich bei allen Sponsoren, Preisstiftern, Beschickern und Helfern! Die FleischrindVision 2025 überzeugte mit Zuchtqualität, Rassenvielfalt, engagiertem Nachwuchs und starkem Zusammenhalt. Die Vorfreude auf die siebente Auflage ist schon jetzt spürbar.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Dr. Sabine Schmidt (0160 97 80 2720).