Der RinderAllianz-Brunch im nordsächsischen Hohenroda stellte einen gelungenen Abschluss der Vortragsveranstaltungen in der Brunch-Reihe dar. Die Agrargenossenschaft Hohenroda öffnete ihre Türen weit, sodass die RinderAllianz mit mehr als 70 Teilnehmern einen gut besuchten Brunch verzeichnen konnte. Der Tagungsraum, der sich direkt über dem Melkstand befand, war gut arrangiert und bot den idealen Rahmen für die Vorträge, denen die Teilnehmer gespannt lauschten.

Geschäftsführer Dr. Jan Körte eröffnete den Tag mit einem spannenden Vortrag zur Zukunft der Rinderzucht. Er ging auf das Phönix-Zuchtprogramm ein, das eine zentrale Rolle für die Zuchtorganisationen und Landwirte spielt. Besonders hervorzuheben war die internationale Bedeutung dieses Programms, das sich zunehmend als vielbeachtete Marke etabliert. Dr. Körte gab einen Ausblick, wie die Zusammenarbeit zwischen Züchtern und Landwirten die Entwicklung der Rinderzucht nachhaltig prägen wird.

Dr. Claudia Wesenauer, Tierärztin und Stationsleiterin in Woldegk, griff mit ihrem Vortrag drängende Themen auf, die die Landwirte bereits seit letzten Jahr beschäftigten. Sie beleuchtete die Blauzungenkrankheit und das dazugehörige Impfkonzept sowie den Schutz vor dieser Erkrankung. Ein weiteres zentrales Thema war die „Zeitbombe MKS“ – die Maul- und Klauenseuche, die nach wie vor eine potenzielle Bedrohung für die Tierbestände darstellt. Ihre Ausführungen stießen auf großes Interesse, da diese Themen nach wie vor höchste Priorität für die Landwirtschaft haben.

Dr. Michael Kreher, praktischer Tierarzt, legte in seinem Vortrag einen besonders kritischen Blick auf das Thema Biosicherheit. Er mahnte an, dass ein fahrlässiger Umgang mit Sicherheitsvorkehrungen auf landwirtschaftlichen Betrieben fatale Folgen haben könne. „Wir können nicht leichtfertig damit umgehen und uns dann wundern, wenn etwas passiert“, betonte er eindringlich. Seine Ausführungen regten die Teilnehmer zum Nachdenken und zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema an.

Im Anschluss räumte Zuchtexperte Alexander Braune mit weit verbreiteten Vorurteilen in der Landwirtschaft auf. Insbesondere thematisierte er das Vorurteil, die Holsteinkuh sei ein „Turbotier“ mit Klimakiller-Ambitionen. Braune erklärte, dass diese stereotype Vorstellung nicht zutreffe und forderte zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit der Rinderzucht auf. Seine Ausführungen trugen dazu bei, Missverständnisse zu klären und die Wahrnehmung der Rinderzucht zu verbessern.

Sebastian Gumtz von der AG Schwarzbuntzucht Fischbeck gab einen Einblick in die Rinderzucht als Passion an einem traditionsreichen Standort. Er schilderte, wie Zucht und Management mit viel Herzblut und gesellschaftlichem Engagement in seinem Betrieb umgesetzt werden. Besonders beeindruckte er am Fischbecker Beispiel, bekannt für ihre hohe Leistungsfähigkeit und Innovation. Gumtz zeigte, wie ein erfolgreicher Milchviehbetrieb durch Leidenschaft und verantwortungsvolles Handeln nachhaltig geführt werden kann.

Zum Abschluss stellten Jörg Reihe, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Hohenroda, und Herdenmanager Paul Schramm ihren modernisierten und erfolgreichen Milchviehbetrieb vor. Sie führten die Teilnehmer durch die Stallungen, wo die gut konditionierten und gepflegten Tiere in einem neu gebauten Stall untergebracht sind. Die Tiere zeigten sich in hervorragendem Zustand und profitierten von einem optimalen Management, das auf die Bedürfnisse der hochleistenden Herde abgestimmt ist.

Der Brunch selbst wurde durch eine ausgezeichnete Verköstigung abgerundet, bei der die Teilnehmer nicht nur kulinarisch verwöhnt wurden, sondern auch mit wertvollen Informationen versorgt wurden. Ein großes Dankeschön geht an die Agrargenossenschaft Hohenroda für den tollen Tagungsort, an die Referenten für ihre fachkundigen Beiträge und an die zahlreich erschienenen Teilnehmer – ihr wart spitze!

Teilen Sie diese Seite