Meeralgen als Calcium- und Magnesiumquelle

Milchfieber ist ein wiederkehrendes Thema auf vielen Milchviehbetrieben. Dabei gibt es einige Einflussfaktoren und eine Reihe an Möglichkeiten Milchfieber zu behandeln. Zunächst ist wichtig zu wissen, warum es zum Milchfieber kommen kann und welche Tiere ein besonders hohes Risiko aufweisen.

Bei einer trockenstehenden Kuh verbraucht der Fötus nur ca. 8–10 g Calcium/Tag. Mit der Kalbung und der wiedereinsetzenden Milchproduktion steigt der Calciumbedarf schlagartig auf 20–30 g Calcium/Tag an. Für die Kuh ist es schwierig, diese Differenz im Calciumverbrauch in so kurzer Zeit zu mobilisieren.

Alter und Leistung entscheidend

Junge Kühe schaffen es für gewöhnlich die ausreichende Calciummenge aus dem Organismus freizusetzen. Besonders wenn sich Färsen im Wachstum befinden kann Calcium aus den Knochen effizient bereitgestellt werden. Mit zunehmenden Alter und höherer Milchleistung steigt das Milchfieberrisiko deutlich an. Im Zuge der Calciummobilisierung spielt das Parathormon (PTH), das in der Nebenschilddrüse gebildet wird, eine entscheidende Rolle. Es gibt dem Körper das Signal, Calcium zu mobilisieren. Für eine optimale Funktion der Nebenschilddrüse ist ferner eine ausreichende Magnesium-Verfügbarkeit zu gewährleisten.

Die Höhe des Calciumdefizites ist unterschiedlich stark ausgeprägt.

Klinisch oder subklinisch?

Bei Milchfieber ist es wichtig, zwischen einer klinischen und subklinischen Form zu unterscheiden. Klinisches Milchfieber ist bei den Kühen unübersehbar, wohingegen subklinisches Milchfieber oft nicht erkannt wird. Ein Vorfall von klinischem Milchfieber kostet den Betrieb ca. 265 € je Tier, subklinisches Milchfieber immerhin ca. 110 € pro Fall, tritt aber drei bis sechs Mal häufiger auf und ist somit wirtschaftlich sehr relevant.
Nachfolgende Grafik zeigt, dass jede Kuh nach der Kalbung ein Calciumdefizit hat. Dieses kann entsprechend stärker (klinisch) oder weniger stark (subklinisch) ausgeprägt sein.

Bolus zur Prävention

Auch Tiere mit fehlenden oder leichten Symptomen des Milchfiebers, können im Nachgang erkranken. Mögliche Erkrankungen wie Mastitis, Nachgeburtsverhaltung, Labmagenverlagerung, aber auch schlechtere Fruchtbarkeit oder verringerte Milchleistung sind die Folge. All dieses gilt es im Sinne der Tiere und aus ökonomischer Sicht zu verhindern. Eine in der Praxis bewährte und von der Wissenschaft empfohlene Art Milchfieber vorzubeugen ist die Gabe von Calcium in Form eines Bolus. Von einer präventiven Calciuminfusion wird hingegen abgeraten. Unumgänglich ist eine Calciuminfusion lediglich für festliegende Kühe mit starkem Milchfieber, die ohne eine solche nicht wieder auf die Beine kämen und denen in diesem Zustand ohnehin kein Bolus verabreicht werden darf.

Wie wirkt eine Calcium-Infusion?

Elektronenmikroskopische Aufnahme in 700-facher Vergrößerung
(1) Calmin mit poröser, wabenartiger Struktur; (2) Kalkstein mit rauer, kristallinen Struktur

Der Weg und die unterschiedlichen Wirkungsweisen vom Bolus RumiLife® CAL24™.

Calciumdefizit bekämpfen – aber wie?

In untenstehender Abbildung wird deutlich, dass der Calciumspiegel im Blut direkt nach einer Infusion stark ansteigt, sodass der Organismus das Signal erhält, es sei genügend Calcium im Blut verfügbar, was die PTH – Produktion und –Aktivität herunterfährt. Der Nachteil der Calciuminfusion ist, dass der Calciumspiegel im Blut nicht nachhaltig erhöht wird, sondern ähnlich schnell wieder abfällt wie auch der Anstieg erfolgt. Daher geraten die Kühe meist schon wenige Stunden nach einer Infusion wieder in ein Calciumdefizit.

Boli bieten Langzeitwirkung

Mit RumiLife® CAL24™ ist nun ein Calciumbolus auf dem Markt, der mit innovativer Zusammensetzung bei nur einer Gabe, eine direkte Wirkung mit einer Langzeitwirkung kombiniert. Dieses Produkt muss nur einmal, direkt nach der Kalbung verabreicht werden und wirkt für die folgenden 24 Stunden. Um dies zu gewährleisten, müssen pro Anwendung 2 Boli gegeben werden. Diese einmalige Gabe spart viel Zeit, da die Kuh kein 2. Mal eingefangen werden muss und zudem sichert sie die sichere Bereitstellung der notwendigen Dosis zum richtigen Zeitpunkt. Ferner wird empfohlen einer Kuh 2-3 Stunden nach einer notwendig gewordenen Infusion ebenfalls eine Gabe dieses Bolus zu verabreichen, um die ausreichende Calciumversorgung über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten.

Meeralgen als Calcium- und Magnesiumquelle

Die Langzeitwirkung beruht auf dem nur in RumiLife® CAL24™ verwendeten Bestandteil Calmin. Calmin ist kohlensaurer Kalk, wird aus Meeresalgen gewonnen und dient sowohl als Calcium- als auch als Magnesiumquelle. Die Besonderheit ist der typische Aufbau, der einer Bienenwabe ähnelt (1). Aufgrund der porösen, wabenartigen Struktur mit sehr großer Oberfläche ist das enthaltene Calcium zu 100 % verfügbar. Im Vergleich zu gewöhnlichem Kalkstein (2), bei dem das Calcium im Organismus aufgrund der rauen, kristallinen Struktur nicht vollständig gelöst werden könnte.

Einzigartig

Werden die beiden Boli verabreicht, lösen sie sich im Pansen auf und das für die schnelle Wirkung enthaltene Calciumchlorid gelangt sofort über passiven Transport in die Blutbahn. Das Calmin lagert sich zunächst im Netzmagen ab und ist nach ca. 7 Stunden vollständig aufgelöst und verfügbar. In den folgenden Stunden gehen das deponierte Calcium und Magnesium mit Vitamin D, welches ebenfalls in hoher Dosis im Bolus enthalten ist, Molekülverbindungen ein, die je nach Bedarf im Dünndarm der Kuh über aktiven Transport absorbiert werden. Diese Art der Calciumbereitstellung ist am Markt derzeit einzigartig.

Sie interessieren sich für den Calcium-Bolus oder würden gern mehr zum Thema Milchfieber-Prävention erfahren? Dann melden Sie sich gern beim RinderAllianz-Fruchtbarkeits-Service-Team.

Dirk Osebold, GENEX

Ihr Ansprechpartner

Bastian Braun

Mobil: 0160 7090 394

E-Mail: bbraun@rinderallianz.de

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