Auf der Überholspur

Bereits im November 2018 durfte ich eine Betriebsreportage über die Milchproduktion Meyendorf für das „Rind und Wir“ schreiben. Zwei Jahre später gibt die Vergabe des Gold-VisionAwards Anlass für ein Update und ein weiteres Gespräch mit Geschäftsführer Martin Vruggink.

Transitphase nicht vergesssen!

Wir erinnern uns: Martin Vruggink startet 2004 mit 80 Kühen und über 800.000 ZZ. Heute, 16 Jahre später stehen wir auf einem Betrieb mit 780 Melkenden, über 12.000 Mkg Herdenleistung und einer Abgangsleistung von 50.500 Mkg – ein weiter, aber sehr beeindruckender Weg! Seit den letzten zwei Jahren kamen sogar 7.000 Liter in der Lebensleistung dazu. „Jetzt willst du wissen, wie ich das gemacht habe oder?“ fragt Martin Vruggink lachend. Bereits bei der ersten Reportage legte er viel Wert auf das Management im Transit-Bereich. Dieses wurde noch spezieller unter die Lupe genommen und weiter optimiert. Konkret bedeutet dies, eine Teilung der Ration zwischen Vorbereitern und Frischmelkern. Insbesondere bei den Vorbereitern habe er lange gezögert, da die Genauigkeit beim Mischen der kleineren Mengen schwierig sei. Ein zwei Tage-Rhythmus plus stabilisierende Säuren sowie Konservierungsmittel sind seine Lösung. Zudem konnte in der Frischmelkerration die Calcium-Menge erhöht werden. Diese Tiere nehmen Martin Vruggink und sein Herdenmanager täglich ins Visier, sodass Probleme schnell erkannt und behandelt werden können. „Die Transitphase wird von vielen unterschätzt“ erklärt der sympathische Holländer. „Hier scheue ich mich nicht, die Ration durch zusätzliche Futtermittel zu optimieren, weil die Kühe mir zeigen, dass sich diese Investition lohnt“. Apropos Investition: hier könnte er sich in Zukunft auch die Vergrößerung des besprochenen Bereiches vorstellen, um noch höheren Kuh-Komfort zu erreichen.

Zeit für alte Kühe

Weiterhin berichtete Martin Vruggink von der Trennung der älteren Kühe ab der vierten Laktation von den Zweit- und Drittkalbinnen. „Wir hatten uns einen positiven Effekt für die älteren Tiere erhofft, jetzt zeigte sich aber, dass insbesondere die andere Gruppe davon profitiert“, berichtet er weiter. Die Daten habe er noch nicht ausgewertet, aber eine Änderung des Systems schließe er schon jetzt aus. „Ich ärgere mich über jede alte Kuh, die den Hof verlassen muss, darum probieren wir ihnen optimale Voraussetzungen zu schaffen. Dazu gehört auch, dass wir den Kühen Zeit geben, gesund zu werden“, sagt er lächelnd.

Vertrauen schenken

Mit Freude betrachtet er auch sein Team, dass sich an diesem Tag zur Feier des VisionAwards versammelt hatte. Sie sind in seinen Augen der Kern des Erfolgs. Dank der strukturierten Arbeitsabläufe wisse jeder, was sein Job ist und man müsse den Leuten auch das Vertrauen schenken, diesen Job machen zu lassen.

Die Ergebnisse zeigen, dass Martin und sein Team einen tollen Job machen! Wir gratulieren herzlich zu den Ergebnissen und freuen uns schon jetzt auf den nächsten Besuch.

M. Wollert

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