Berufsoptimisten mit 5-Jahresplan

Ich glaube, seit ich diesen Betrieb betreue, haben wir alle zwei Jahre ein Einweihungsfest gefeiert“, berichtet Außendienstmitarbeiter Stephan Springborn lachend bei unserem Besuch in der Lewitz Naturprodukte e.G. Mit seiner Einschätzung liege er richtig, bestätigt Geschäftsführer Günter Strehlau, zugegebenermaßen seien die Abstände sogar noch geringer.

Wir befinden uns zur Übergabe des Bronze-VisionAwards im Landkreis Ludwigslust-Parchim und auf einer regelrechten „Milchstraße“ bis hin nach Schwerin, denn auf diesem kurzen Weg befinden sich acht Milchproduzenten. Das Team um Günter Strehlau und seinen Herdenmanager Marten Smith melkt 830 Kühe mit einem Herdenschnitt von ca. 11.600 Mkg und einer Abgangsleistung von 34.600 Mkg. Wie eingangs beschrieben, befindet sich der Betrieb im ständigen Wandel. Angesichts der stark schwankenden Milchpreise ist das tatsächlich beeindruckend! „Wir planen immer für fünf Jahre und setzen unsere Pläne, egal was kommt, um“ erklärt Günter Strehlau. Er ist ein wahrer Optimist und die Erkenntnisse der Zeit zeigten ihm, dass er damit richtig lag. „Der Milchpreis steigt auch immer wieder, auch wenn wir darauf jetzt schon ziemlich lange warten“, ergänzt er seine Ansichten. Es ist dabei wirklich eine Freude mit ihm zu sprechen und den Slogan „alles was wir machen, muss Spaß machen, aber dafür müssen wir auch sorgen“ gelebt zu sehen.

Immer flexibel bleiben

Alle baulichen Maßnahmen werden auf dem Betrieb so getroffen, dass sie perspektivisch immer zu verändern sind und nie die Weiterentwicklung des Betriebes begrenzen. Zum Beispiel wurde der Bereich der abgesetzten Kälber so gebaut, dass eine Umrüstung auf Trockensteher leicht möglich wäre. Über zwei Jahre wurden auch verschiedene Varianten von Kälber-Boxen getestet. Die Wahl fiel auf eine transportable Konstruktion von „Topcalf“ mit Sandwichplatten und Gummispalten, die leicht zu reinigen sind. Jeweils drei Kälber können getrennt in einer Box stehen oder durch eine leichte Entfernung der Zwischenwände in Kleingruppen gehalten werden.

Veredelung

Neben kleineren Projekten, wie der kontinuierlichen Umrüstung der Stalllampen auf LED inklusive Beleuchtungskonzept, werden auch immer größere Ideen ins Visier genommen. Zu ihnen zählt auch der Bau eines Milchviehstalles mit Melkrobotern auf dem Gelände ehemaliger Mutterkuhställe, dass vielleicht einmal 1.200 Kühe gemolken werden können. Milchproduktion soll auch in Zukunft auf dem Standort betrieben werden, da man sich in einer Region mit ca. 20 Bodenpunkten und einem hohen Grünlandanteil befindet. Veredelung der Fläche ist also das Stichwort.

Mitarbeiterbindung

Wir erwähnten bereits die „Milchstraße“, haben in diesem Zusammenhang aber noch nicht über die damit verbundene Arbeitskräftesituation gesprochen. „Man braucht sich nicht einbilden, dass die Kollegen sich untereinander nicht mit den anderen Betrieben austauschen“ berichtet Günter Strehlau, „darum sind gute Arbeitsbedingungen das A und O“. Der Druck durch das nahe gelegene Schwerin und die damit verbundene „leichte Arbeit“ geht auch an dem Team in Lewitz nicht vorbei, wodurch die Internationalität der Kollegen zunahm und mittlerweile zusätzlich in Englisch kommuniziert wird. „Wir müssen dafür sorgen, dass es so schön ist, dass unsere ausländischen Mitarbeiter wiederkommen wollen“. Zu diesem Zweck ist auch ein komfortables Wohnhaus in Planung.

Der Optimismus ist geradezu ansteckend und wenn Sie an einer positiven Zukunft der Milchproduktion in Deutschland zweifeln, empfehlen wir Ihnen einen Besuch in der Lewitz Naturprodukte e.G. Hier werden Sie beflügelt – darum: Danke für den interessanten Betriebsbesuch und weiterhin viel Erfolg mit den 5-Jahresplänen!

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