Unkompliziertes Aufnehmen, geringe Verzögerungszeiten und jedes Jahr wie von Kinderhand ein Kalb, all dies wünscht sich wohl jeder Betrieb. Dass dies für viele Betriebe nur Wunschdenken ist, zeigt ein Blick in die Praxis. Immer wieder sehen sich Betriebe mit Problemen in ihrer Herdenfruchtbarkeit konfrontiert. Angefallene Zusatzarbeiten und zusätzliche ins Land gegangene Zeit bis endlich alle Tiere einer Herde tragend sind, sind nicht nur ärgerlich für den Betrieb, sondern haben auch gleich ökonomische Konsequenzen. Aber dass es auch anders geht, zeigen wiederum andere Betriebe in der Praxis. Top Herdenfruchtbarkeit und super Betriebsergebnisse, was will man mehr?! Nun stellt sich natürlich die Frage, was machen Betriebe mit guter Fruchtbarkeit besser?
Maßnahmen zur Verbesserung der Fruchtbarkeit
Wie in vielen Bereichen des Lebens gibt es auch bei der Herdenfruchtbarkeit kein Patentrezept, welches Erfolg und Gelingen verspricht. Nichtsdestotrotz haben zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen und Forschungen gezeigt, dass vor allem die fünf folgenden Punkte dabei helfen eine gute Fruchtbarkeit zu erreichen.
Für Betriebe mit einer guten Herdenfruchtbarkeit stellt ein wesentlicher Grundstein ihres Erfolgs bereits die Gesundheit ihrer Kühe während der Transitphase dar. Zur Prävention einer Ketose und Hypocalcämie nutzen sie eine sogenannte „Controlled Energy Diet“ (mit ca. 80 MJ NEL/d und einer 13,5 kg TS-Aufnahme in der gesamten Trockenstehphase) und eine negative DCAB (d.h. Dietary Cation Anion Balance; -50 bis -100 meq/kg TS) bei den Vorbereiterkühen in den letzten drei Wochen vor der Kalbung. Darüber hinaus führen sie regelmäßig Ketoseschnelltest als auch Harn pH-Test zur Kontrolle des Calciumhaushalts der Tiere durch. Durch diese getroffenen Maßnahmen beugen sie Erkrankungen vor und steigern so ihren Besamungserfolg und senken zugleich das Risiko für Aborte.
Ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg von Betrieben mit einer guten Fruchtbarkeit stellt auch ihre schnelle Besamung nach Ablauf der freiwilligen Wartezeit dar. Mit dem Einsatz von Brunsterkennungssystemen als auch der Ovulationssynchronisation können sie sehr gut auf den Zyklus der Kuh reagieren, sehr gute Besamungserfolge erzielen und somit die Fruchtbarkeit ihrer Herde steigern.
Betriebe mit einer guten Fruchtbarkeit maximieren ihren Konzeptionserfolg zur ersten Besamung in dem die ersten beiden Punkt von ihnen strikt eingehalten und verfolgt werden. Neben der Aufrechterhaltung der Tiergesundheit während der Transitphase, haben sie ein spezielles Augenmerk auf den Zyklus der Tiere und führen professionelle Besamungen durch. Brauchen Sie Unterstützung in einem der beiden Bereiche sprechen die gerne unsere Kollegen des FST-Teams oder unser Besamungsteam an.
Wie es im Leben so ist, führt nicht jede Besamung gleich zu einer Trächtigkeit – auch so bei Betrieben mit einer guten Fruchtbarkeit. Anders als weniger erfolgreiche Betriebe versuchen Betriebe mit guter Fruchtbarkeit die Zeit zwischen zwei Besamungen jedoch möglichst kurz zu halten und die Chance auf eine Trächtigkeit zu erhöhen. Ähnlich wie bei der ersten Besamung hat es sich bewährt hierbei systematisch mithilfe von z.B. Synchronisationsprotokollne (sog. Resynch) vorzugehen. Diese verhindern, dass es zu sehr langen Zwischenbesamungszeiten kommt. Um nicht tragende Tiere möglichst schnell wieder besamen zu können, empfiehlt es sich die erste Injektion mit GnRH schon sieben Tage vor der Trächtigkeitsuntersuchung bei allen zu untersuchenden Tieren prophylaktisch durchzuführen. Da es durch sie zu keinen negativen Auswirkungen bei den tragenden Kühen kommt, kann dies ruhigen Gewissen getan werden, siehe Abbildung.
Vorteil dieses Verfahrens ist, dass damit das Intervall für die nicht-tragenden Kühe bis zur nächsten Belegung um sieben Tage verkürzt wird. Dieses Vorgehen macht allerdings nur dann Sinn, wenn es routinemäßig in jeder Woche gleich durchgeführt wird. Zudem ist es erforderlich, dass die Trächtigkeitsuntersuchung immer am selben Wochentag erfolgt.
Um den Konzeptionserfolg bei der Wiederbelegung zu maximieren, hat es sich bei Kühen ohne aktiven Gelbkörper bewährt erstmal eine Ovulation mit GnRH zu induzieren, bevor diese Tiere das Synchronisationsprotokoll beenden, siehe Abbildung. Dies liegt daran, dass bei den Kühen mit aktivem Gelbkörper der zu besamende Follikel unter optimalen Bedingungen heranreift.
Abbildung 1. Schematische Darstellung des Managements von Kühen zur Trächtigkeitsdiagnose mit dem Ziel einer effiziente Wiederbelegung.
Mit uns an Ihrer Seite zu einer verbesserten Herdenfruchtbarkeit
Wir stehen Ihnen zur Verbesserung Ihrer Herdenfruchtbarkeit in den Bereichen
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Den Originalartikel von Herrn Dr. Stefan Borchardt „Was machen Betriebe mit guter Fruchtbarkeit besser?“ mit weiteren Informationen finden Sie hier.
