Fast bis auf den letzten Stuhl war der Saal zum 52. Tag des Milchviehhalters gefüllt. Der Erfolg der beliebten Veranstaltungsreihe ist ungebrochen. Fast 100 Interessierte fanden sich in der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt in Bernburg ein. Unter der großen Überschrift „Haltung und Management von Milchkühen – Grundsätzliche Anforderungen, betriebliche Verfahrensweisen“ erfuhren sie viel Neues und Nützliches.
Gleich der erste Beitrag von Katja Ring vom LKV Sachsen-Anhalt e.V. sorgte für Diskussionsstoff. Ihre Informationen zur „Haltungskennzeichnung in der Milchproduktion – aktueller Stand und kritische Einordnung“ sorgte für Unmut bei dem einen oder anderen Landwirt. Die Kennzeichnung, die bislang nur auf deutschem Boden – noch nicht EU-weit – gilt, wurde schnell als „Mogelpackung“ entlarvt.
Auf großes Interesse traf Dr. Ilka Steinhöfel (Sächsisches LfULG & AG Gesamtbetriebliches Haltungskonzept Milchrind) mit Ihren Ausführungen. Mit ihrem Team hat sie über mehrere Jahre Vorschläge für den „Kuhstall der Zukunft“ erarbeitet – natürlich nicht, ohne die tiergerechten, emissionsarmen und ökonomischen Aspekte aus dem Blick zu verlieren.
Dr. Christian Fidelak (IFN Schönow e. V.) ließ die Anwesenden an seiner mehrjährigen Forschungsarbeit teilhaben. Unter dem Titel „Kontrollieren und agieren – Strategien zur Sicherung der Eutergesundheit“ teilte er seine Ergebnisse und lud im Anschluss zum Gedankenaustausch ein. Eine Einladung, die erneut großen Zuspruch fand.

Einen frischen Beitrag, mit reichlich Wortwitz gespickt, boten die beiden jungen Referenten Julius Kurzweg (Agrarerzeugergemeinschaft e.G. Pretzier) und Sascha Kiekbusch (Landwirtschaftsbetrieb Griepentrog KG, Steinhagen). Sie gaben in lockerer Art Einblick in ihre Arbeit und die Ställe. Praxisnah erklärten sie, wie Tiefliegeboxen richtig eingestreut werden.
Einen würdigen Abschluss des 52. Tages des Milchviehhalters bildete der Vortrag von Thomas Engelhard (LLG Iden). Anhand praxisbezogener Zahlen der Idener Hochleistungsherde wies er auf die Bedeutung der Körperkonditionsbewertung – BCS – für das Management hin.
Einmal mehr wurde deutlich, dass die Bewirtschaftung der Herde auf höchstem Niveau erfolgt – was fehlt ist ein moderner Stall! In diesem Zusammenhang unterstrichen die Anwesenden die Notwendigkeit, den Standort Iden als Kompetenzzentrum für art- und umweltgerechte Nutztierhaltung auszubauen. Konkrete Anspielungen des Moderators zu diesem Thema wurden mit Applaus bestätigt und mit der Forderung – baut endlich!

Der Gedankenaustausch zwischen den Landwirten, den Referenten und den anwesenden Firmenvertretern während und im Anschluss der Veranstaltung war für alle aufschlussreich und brachte neuen Input. Vielen Dank an alle Beteiligten, die die Veranstaltung zu dem gemacht haben, was sie ist!

 

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